Kampfkünste

CHINESE BOXING  Kung FU

 

Chinese Boxing (CB) lässt sich wohl am ehesten mit der Beschreibung “moderne asiatische Hybrid-Kampfkunst”definieren. Der Ausdruck Hybrid stammt aus dem Lateinischen und bedeutet so viel wie gebündelt, gekreuzt,gemischt.

 

Im technischen Sprachgebrauch versteht man unter einem Hybridsystem ein aus mehreren Einzelsystemen bestehendes ganzes, wobei jedes einzelne System bereits eine hinreichende Lösung der Aufgabe darstellt, sich jedoch durch die Kombination ganz neue und zumeist vorteilhaftere Lösungsmöglichkeiten ergeben. Eine Hybrid-Kampfkunst ist ergo eine Kampfkunst (KK) bestehend aus mehreren einzelnen Kampfkünsten, die in sich schon ein abgeschlossenes( komplettes) Kampfsystem darstellen. Durch diese Verbindung eröffnet sich dem Schüler eine Vielzahl an neuen Möglichkeiten innerhalb des Kampfes zu interagieren.

 

Zurückzuführen ist der Gedanke des Chinese Boxing auf C. G. Casey. Dieser kam nach intensivem Studium verschiedener innerer Kampfkünste zu der Einsicht, dass den traditionellen Stilen eine mechanische und energetische Gemeinsamkeit zu Grunde liegt. Diese fasste er in 10 Grundprinzipien zusammen, welche als Basis des CB zu verstehen sind. Mit Hilfe dieser Grundprinzipien, ist der Schüler nicht mehr nur auf die, dem CB zugrunde liegenden, inneren Stilen beschränkt, sondern auch offen für Techniken  aus vielen anderen Kampfkünsten.

 

Bedingung für die Intergrierbarkeit einer Technik ist neben den Grundprinzipien auch der Schüler selbst. So wird z.B. eine große Person mit langen Armen und Beinen eher Techniken aus z.B. Muay Thai, Panantukan oder Taekwon – Do präferieren, da er hier seine persönlichen Vorteile durch die hohe Reichweite gut ausspielen kann. Eine kleine kompakte Person hingegen wird sich eher im Bodenkampf oder Infight (Grappling) wohl fühlen, mit Techniken aus z.B. BJJ, Wing Tsun oder dem Ringen.

 

Auch Techniken aus den westlichen Boxstilen lassen sich hervorragend integrieren, da diese viel mehr mit den körpereigenen Attributen des gemeinen Mitteleuropäers harmonieren. Für erfahrenere Schüler stellt CB somit auch weniger eine starre KK als vielmehr eine Idee des Kämpfens dar. Anwendbarkeit und Effektivität stehen dabei im Vordergrund und nicht ästhetische und akrobatische Techniken.

 

Training

 

Ziel der Ausbildung ist es, im Partnertraining die verschiedensten Kampfsituationen dazustellen, um so seinen Körper und seinen Geist spielerisch an die Bewegungen und die Situationen zu gewöhnen und dem Schüler in der Anwendung aufzuzeigen, welche Techniken zu welcher Situation passen und welche nicht. Denn genauso wie z.B. ein Handwerker nur durch permanentes Anwenden und Verbessern seiner Fähigkeiten zum Meister seines Faches werden kann, liegt unserer Auffassung nach, das Erlernen einer Kampfkunst im Schüler selber.

 

Auch das körperliche sowie das seelische Wohlbefinden/ Gleichgewicht spielen im CB eine wichtige Rolle. Die körperliche Ertüchtigung ist ein fester Bestandteil des Trainings, denn ein gesunder Geist lebt in einem gesunden Körper.

 

Neben den Vorteilen der körperlichen und mentalen Fitness, lassen sich auch die Grundprinzipien gewinnbringend auf das alltägliche Leben projizieren und helfen dabei Selbstbewusstsein zu entwickeln, in komplexen Situationen den Überblick zu wahren, und auf diese Weise eine innere Gelassenheit auszustrahlen.